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Abgeschickt von Freak am 14 Oktober, 2003 um 13:39:13

Also, gestern habe ich es hinter mich gebracht….. allerdings nur zur Hälfte. Als ich nämlich auf dem Stuhl saß, meinte der Arzt, ich würde ja SEHR ängstlich wirken, und da würde er doch lieber nur erst mal einen rausnehmen, den schmerzenden kariösen unten rechts. Mir wars natürlich recht.
Dann setzte er drei Spritzen, die ich nicht schlimmer fand als Zahnarztspritzen sonst auch, nur merkte man, daß da wesentlich mehr Betäubungsmittel reingejagt wurde.
Und dann lag ich ca 20 min waagerecht (besser für den Kreislauf), und alle paar Minuten schaute jemand nach mir „ob Sie noch da sind“. Offenbar hat es schon Angstpatienten gegeben, die vor Panik einen Kreislaufkollaps hatten. Eine Helferin legte inzwischen die Operationsbestecke zurecht, aber ich schaute da lieber nicht so genau zu, sondern drehte meinen Walkman auf.
Dann gings los, der Arzt pröckelte ein bisschen rum, wohl um zu prüfen, ob alles gut betäubt ist, und dann fing er an, erst mal wohl mit dem Aufschneiden des Zahnfleisches, mitgekriegt habe ich davon aber nichts, ich hatte die Augen zu und gespürt habe ich null. Der Arzt versicherte mir „wenn es unangenehm werden könnte, dann sage ich das vorher“.
Danach musste er den Zahn rausbohren, das war unangenehm, das Geräusch dröhnt im Kopf wie ein Presslufthammer, da hilft auch kein Walkman. Wehgetan hat aber auch das kaum. Die Horrorgeschichten daß man da seinen eigenen Knochenstaub riecht sind auch Quatsch. Und der Arzt fragte immer wieder, ob es mir noch gut geht, und erinnerte mich ans ruhige Atmen. Dann hat er ihn gelockert, noch mal gebohrt, und dann rausgehebelt (knirsch, knacks...... schauder), ging aber ganz schnell und hat nur etwas geziept. Vom Säubern und vernähen habe ich dann wieder nichts gespürt.
Danach sollte ich noch etwas sitzen bleiben, dann durfte ich vorsichtig aufstehen und bin mit dem Taxi heimgefahren, wo ich mich aufs Sofa gesetzt und gleich mit Kühlen angefangen habe.
Ca. 3 Stunden später liess die Betäubung nach und ich nahm eine Ibuprofen. Der Arzt hatte mir noch richtige Klopper mit Codein verschrieben, die habe ich mir zwar geholt, aber nicht gebraucht, denn die Schmerzen blieben aus, nur ein leichtes Ziehen ist da, und die Backe ist leider trotz ständigen Kühlens superdick geworden. Essen geht aber, lauwarme Brühe und Hipp-Gläschen und weiche Kekse, und ich fühle mich ganz okay, kann lesen, fernsehen, videospielen...... Vorhin war ich zur Kontrolle da, und es heilt gut, Donnerstag darf ich wieder zur Arbeit, Montag ist Fäden ziehen.

Insgesamt war also alles halb so schlimm! Der Arzt war sehr nett und rücksichtsvoll mit mir Angsthase, und er sagte, mit dem einen unten hätte ich das schlimmste hinter mir, die zwei oben wären unproblematischer, die lasse ich dann mal im Januar machen (ich habe nur 3 Achter, der unten links fehlt). Ich werde sie auch einzeln machen lassen.
Noch zwei Tips:
Ich bin echt ein Schisser, aber eine Vollnarkose halte ich bei diesem Eingriff für nicht unbedingt nötig (es sei denn, die Zähne liegen kompliziert, oder man macht gleich alle 4). Wenn alles gut betäubt ist, spürt man nichts. Und das Risiko einer Vollnarkose erscheint mir sehr hoch bei einem so kurzen Eingriff.
Der Tip mit dem Walkman: ist ne zweischneidige Sache. Erstens hilft der Walkman bei den wirklich ekligen Geräuschen (Bohren) ohnehin nichts, zweitens ist es für den Arzt schwerer, Kontakt zum Patienten zu halten, Ich hab das Ding irgendwann ausgeschaltet, weil es mich nervte, ich wollte alles mitkriegen, was der Arzt mir sagte. Vorher beim Warten war er allerdings sehr hilfreich und beruhigend.

Viel Glück an alle, die es noch vor sich haben!
Freak





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