Meine Weissheitszahn-OP


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Abgeschickt von Björn-Ingemar Janssen am 08 August, 2002 um 10:40:01

An dieser Stelle möchte ich einmal den Ablauf meiner Weisheitszahn-OP schildern, die vor etwa einer Woche statt gefunden hat. Ich möchte alle zukünftigen Patienten bitten, diesen Verlauf nicht als exemplarisch anzusehen, weil doch einige negative Faktoren hier zusammengekommen sind. Trotzdem soll es ein Hinweis für alle diejenigen sein, die meinen, so eine OP wäre in jedem Falle innerhalb von zwei bis drei Tagen überstanden - gibt es zwar, aber eine Woche sollte man in jedem Fall mit einkalkulieren.
Also, alles begann am Donnerstag letzter Woche; durch eine kieferorthopädische Behandlung sind meine Zahnwurzeln in einem Winkel von bis zu 90° zu den Zähnen selbst "abgebogen", so dass die OP selbst schon einige Risiken barg - aus diesem Grund wurde ich stationär behandelt (am Nachmittag vor der OP, ich war gerade aufgenommen, weigerte sich meine Krankenkasse dann plötzlich, die Kosten zu übernehmen - als hätte man nicht schon genug Probleme). Na ja, am Ende lief alles glatt und die OP verlief entgegen den Erwartungen des Professors ohne Komplikationen. Am Donnerstag abend lag eine kleine Schwellung im Gesicht vor, aber nichts dramatisches - das kam dann erst, als ich am Freitag morgen, dem Entlassungstag, erwachte: Hamsterbacken, so wie man es sich vorstellt. Aber gut, darauf wird man vorbereitet; leider blieb es nicht dabei: Am Samstag vormittag stellten sich plötzlich wahnsinnige Halsschmerzen ein, die der hausärztliche Notdienst auf den Tubus (Schlauch, den man bei der Änästhesie bekommt) zurück führte. Die Schmerzen wurden jedoch immer stärker und ein erneuter Gang zum Notdienst am Sonntag führte zur Diagnose "Rachenentzündung". Mittlerweile konnte ich meinen Mund auch schon wieder weiter öffnen und man erkannte einige weisse "Stippen", die sich im Rachenraum gebildet hatten. Fleissig mit Medikamenten aller Art versorgt ging ich nach Hause zurück - und das Schmerzmittel tat auch schnell seinen Dienst... es führte leider auch dazu, dass ich am nächsten Morgen um halb 5 mit Kopfschmerzen und Erbrechen aufwachte (mögl. Nebenwirkung von Tramal). Zum Glück war mein Hauszahnarzt am Montag aus dem Urlaub zurück und klärte mich auf, bei diesen weissen Stellen handele es sich um sog. "Aphten", "Stress"-Entzündungen im Mund, die man nicht richtig behandeln könnte - allerhöchstens mit einer antibakteriellen Mundspülung.
Aktueller Stand heute morgen: Die Halsschmerzen sind glücklicherweise passé, die Hamsterbacken auch. Dafür hängt mir die hauptsächlich flüssige Nahrung mittlerweile zum Halse raus, aber bei ca. 3cm Mundöffnung ist leider noch nicht sehr viel mehr drin. Dazu kommen leichte Schmerzen an den Zähnen (so, als hätte man nachts eine Klammer im Mund gehabt und nimmt sie morgens raus) sowie an dem Muskel(?), der für die Mundöffnung verantwortlich ist - alles normal, sagt mein Zahnarzt, aber so langsam kann das auch mal ein Ende nehmen...
Trotzdem ein positives Fazit: Bei der Menge an möglichen Komplikationen durch die OP selbst (Nervverletzungen etc.) habe ich echt Glück gehabt und das, was danach passiert ist, vergisst man sicher schnell - oder man behält es als Anekdote im Gedächtnis :-))



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