Re: Zum Mutmachen: Fünf Zähne per Vollnarkose....Teil II


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Abgeschickt von Andrea am 25 Februar, 2004 um 09:47:00

Antwort auf: Zum Mutmachen: Fünf Zähne per Vollnarkose....Teil II von Marion am 13 Juni, 2003 um 15:21:31:

: Fortsetzung vom 1. Teil

: Daheim habe ich dann vorsichtig ein Glas Wasser getrunken (viel viel kühles stilles Wasser ist übrigens das beste gegen die Schwellungen von innen und die Halsschmerzen und spült am Anfang auch leichte Essensreste weg, wenn man wie ich vielleicht nicht gleich wieder Zähne putzen kann) und ein- zwei Stunden später meinen ersten Babybrei gegessen, kurze Zeit später den nächsten (Leute, ich wusste nicht, WIE lecker Kartoffelbrei mit Babymöhrchen und Butter sein kann!), dann ein bisschen geschlafen und abends noch Schokopudding als Nachtisch. Ach ja, und Schmerzen.....okay, es hat schon weh getan, aber so, wie halt eine leichte Wunde weh tut. Sicherlich empfindet dies und auch all die anderen "unangenehmen" Dinge jeder individuell anders und der eine empfindet es schlimmer, der andere weniger schlimm, aber ich muss dazu sagen, auch ich kann Zahnschmerzen nicht unbedingt so gut ertragen, obwohl ich die letzten Jahre oft genug damit zu kämpfen hatte, und trotzdem, ich habe KEINE einzige Schmerztablette gebraucht. Ich habe die erste Nacht bereits durchgeschlafen, war abends sogar schon richtig putzmunter. Es hat die ersten zwei Stunden, an die ich mich wieder bewusst erinnern kann, noch leicht geblutet, aber ohne dass ich tupfen musste oder so, ich habe die Fäden überhaupt nicht gespürt, hatte auch keine Einlagen oder so in den Wunden. Ich hatte ca. drei Tage leichte Schluckbeschwerden weil Halsschmerzen, konnte ca. drei Tage nur Brei essen (am zweiten Tag aber schon mit kleinen Stückchen!), weil die Mundbewegungen halt zu anstrengend waren, hatte mit dem Naseputzen leichte Probleme, weil diese Anstrengung auch weh getan hat und die Kieferhöhle durch den großen oberen Weisheitszahn ein wenig geöffnet war und konnte mir zwei Tage nicht die Zähne putzen. Und vom Antibiotikum, das man wahrscheinlich wirklich besser nehmen sollte, hatte ich ein bisschen Durchfall. Und alles in allem war ich nur frustriert, dass ich weder rauchen, noch was richtig gutes, "handfestes" essen konnte. Und dann ist nach und nach der Alltag eingekehrt. Am Montag, also genau vier Tage nach der OP war schon das Fädenziehen, das in zwei Minuten erledigt war und nur ein klitzekleines bisschen gezwickt und geblutet hat. Hamsterbacke war weg, ich hatte Mühe, die Kollegen an der Arbeit zu überzeugen, dass ich nicht nur "blau" gemacht habe :-). Ich denke, da hat auch das ständige Kühlen und das Antibiotikum zu beigetragen. Am Wochenende darauf habe ich mein erstes Steak gegessen (natürlich nur auf der rechten Seite gekaut, links ging es dann doch noch nicht), und gestern waren es drei Wochen und ich kann wieder alles essen, auch ganz langsam schon wieder auf der linken Seite und von den Wunden sind nur noch kleine Löcher im Zahnfleisch übrig, denen man von Tag zu Tag fast beim Zuwachsen zuschauen kann. Und jetzt noch einige Tipps an diejenigen, die es noch vor sich haben und die man sicher nicht oft genug geben kann: Erstens an alle Raucher: LASST ES SEIN! Wenigstens die ersten paar Tage! Ich rauche durchschnittlich ca. eine Schachtel am Tag und habe den Abend vor der OP die letzte geraucht und dann erst wieder nach dem Fädenziehen, auf Erlaubnis des Arztes. Ich war nämlich so heilfroh, keine schlimmeren Beschwerden zu haben, dass ich alles tun wollte, damit das auch so bleibt. Vielleicht habe ich ja deshalb auch keine Narkosebeschwerden bekommen, weil ich vor der OP überhaupt nicht mehr geraucht habe, wer weiß. Okay, es war nicht leicht, zu verzichten, aber es ging. Habe mir halt den Bauch mit Babybrei und Eis vollgeschlagen. Das einzig schlimme ist, dass ich nach dem Fädenziehen wieder sofort angefangen habe, ich blöde Kuh! Naja, ihr müsst halt auf jeden Fall wissen, was ihr eher ertragen könnt, ein paar Tage Verzicht oder vielleicht Schmerzen bis zum Umfallen und was sonst noch evtl. an unangenehmen Behandlungen.
: Zweitens: Kühlen, kühlen, kühlen (nerv!). Ununterbrochen! Ich weiß, es nervt wirklich, aber es wirkt! Basta! Wir hatten ca. 10 solche Gel-Eisbeutel im Gefrierfach, von denen ich meist alle halbe Stunde einen gewechselt habe. Und bitte nicht über die Hamsterbacken schimpfen, die trotzdem auftreten, wisst ihr, wie viel schlimmer die vielleicht wären, wenn ihr kein Eis drauftun würdet? Und ausserdem lindert das Eis ja auch unangenehmes Ziehen und Zwicken in der Backe oder im Kiefer, ich habs mir am Anfang sogar noch auf den Hals gelegt. Drittens: Möglichst am Anfang echt nur Wasser trinken, kühles stilles Wasser, und kein Saft und keine Cola und überhaupt nix mit Säure. Aber das merkt man ja meistens schon selbst, dass es dann wieder mehr weh tut.....Ach ja, und das mit dem Alkohol versteht sich wohl auch von selbst? Ich habe am Sonntag nach dem OP-Donnerstag abends ein Bier getrunken, und prompt hat es wieder leicht angefangen wehzutun. Also hab ich noch ein paar Tage länger gewartet.
: Viertens: Fragt vorher den Kieferchirurgen (geht bitte echt zum Kieferchirurgen, für die ist das Meiste einfach Routine, meine verstanden jedenfalls ihr Handwerk, und nicht zu knapp!) und den Narkosearzt Löcher in den Bauch, wenn es sein muss! Alles was euch einfällt, vorher am besten auf einen Zettel schreiben – ich hatte eine Riesenliste mit :-) Hauptsache ihr fühlt euch ein bisschen beruhigter und ein wenig besser aufgehoben. Wenn ich nicht wenigstens dieses Gefühl gehabt hätte, wäre ich denen wahrscheinlich wirklich noch in letzter Sekunde vom Stuhl gehüpft....Und wenn die genervt reagieren und nicht auf euch eingehen, lieber noch mal woanders hin gehen, wenn es kein unbedingter Notfall ist.

Ich habe am 18.02.2004 auch einen Zahn in Vollnarkose entfernt bekommen. Musste so sein, da bei mir keine Spritzen wirken, Nun tun mir die Nachbarzähne weh. Ich würde aber jederzeit wieder eine Vollnarkose wählen. Das Narkosemittel lässt sich so gut dosieren, dass nichts passieren kann. Nur Mut Ihr armen Zahnkranken


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